Was muss für eine Praxisgründung in einen Businessplan?
1. Kurze Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte
Hier sollten Sie die wichtigsten Eckpunkte Ihrer Praxisgründung, das Leistungsangebot, die geplante Finanzierung sowie die strategische Ausrichtung übersichtlich darstellen. Dies erleichtert es Kreditgebern, einen ersten Eindruck von Ihrem Vorhaben zu gewinnen.
2. Praxisbeschreibung
Die Praxisbeschreibung umfasst zentrale Aspekte wie den Namen und Standort der Praxis, die gewählte Fachrichtung sowie das medizinische Leistungsangebot. Auch die Zielgruppe – also ob Sie überwiegend Privat- oder Kassenpatienten behandeln möchten – sollte hier definiert werden. Zudem sollten Sie angeben, ob Sie eine Einzelpraxis, eine Gemeinschaftspraxis oder die Gründung eines MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) planen.
3. Marktanalyse
- Die Marktanalyse untersucht das Potenzial Ihrer Praxis in der gewünschten Region. Dazu gehören:
- Zielgruppenanalyse: Welche Patienten möchten Sie ansprechen?
- Konkurrenzsituation: Welche Mitbewerber existieren bereits und wie können Sie sich differenzieren?
- Standortanalyse: Welche Vorteile bietet der gewählte Standort hinsichtlich Erreichbarkeit und Nachfrage?
- Trends im Gesundheitsmarkt: Digitalisierung, innovative Behandlungsmethoden und Spezialisierungen können Wettbewerbsvorteile schaffen.
4. Rechtsform & Genehmigungen
Die Wahl der richtigen Rechtsform beeinflusst steuerliche und haftungsrechtliche Aspekte Ihrer Praxis. Möglich sind:
- Einzelpraxis
- Berufsausübungsgemeinschaft
Zusätzlich sind Genehmigungen erforderlich, darunter die KZV-Zulassung, der Eintrag ins Arztregister sowie der Anschluss an die Berufsgenossenschaft. Bei Wilde & Partner sind wir auf die Steuerberatung von Ärzten und Zahnärzten spezialisiert und helfen Ihnen gerne dabei, die beste Wahl für Ihre Situation zu treffen.
5. Leistungsangebot
Beschreiben Sie ausführlich, welche medizinischen Leistungen Sie anbieten möchten. Falls Sie sich spezialisieren oder zusätzliche Dienstleistungen wie Präventivmedizin oder alternative Heilmethoden integrieren, sollten diese hier hervorgehoben werden.
6. Marketing & Patientenakquise
Ein durchdachtes Marketingkonzept unterstützt den erfolgreichen Start Ihrer Praxis. Eine professionelle Online-Präsenz mit einer informativen Website, gezieltem Social Media Marketing und positiven Bewertungen auf relevanten Plattformen sorgt für Sichtbarkeit und Vertrauen. Ergänzend dazu sind lokale Werbemaßnahmen wie Flyer, Anzeigen und Kooperationen mit anderen Gesundheitseinrichtungen sinnvoll, um potenzielle Patienten in Ihrer Region zu erreichen. Langfristiger Erfolg erfordert zudem eine gezielte Patientenbindung, die durch ein effektives Empfehlungsmanagement und eine kontinuierliche Betreuung gefördert wird. Persönliche Beziehungen und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung tragen dazu bei, dass Patienten Ihre Praxis weiterempfehlen und dauerhaft an Sie gebunden werden.
7. Finanzplanung
Die Finanzplanung bildet das Fundament für eine nachhaltige Praxisführung. Dabei sollte der Kapitalbedarf für die Gründung sorgfältig kalkuliert und mögliche Finanzierungsquellen wie Eigenkapital, Kredite oder Fördermittel in Betracht gezogen werden. Ebenso ist eine detaillierte Liquiditätsplanung notwendig, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Eine fundierte Rentabilitätsvorschau sowie die regelmäßige Erstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung sind essenziell, um den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis langfristig zu sichern.
8. Kostenstruktur
Eine transparente Kostenstruktur erleichtert die langfristige Budgetplanung. Hierbei sind sowohl die laufenden Kosten wie Miete, Personal, Praxisbedarf, Versicherungen und Steuern als auch Investitionen in Geräte, Einrichtung und Software zu berücksichtigen. Zusätzlich sollten unvorhergesehene Ausgaben sowie Rücklagen für Notfälle eingeplant werden, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
9. Personalplanung
Ein gut organisiertes Team ist essenziell für eine funktionierende Praxis. Planen Sie:
- Mitarbeiteranzahl und Qualifikationen Die Anzahl der Mitarbeiter sollte sich nach dem geplanten Leistungsangebot und dem erwarteten Patientenaufkommen richten. Neben der ärztlichen Tätigkeit spielen medizinische Fachangestellte, Empfangsmitarbeiter und ggf. spezialisiertes Pflegepersonal eine entscheidende Rolle. Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine gut funktionierende Praxis.
- Gehaltsstruktur und Sozialleistungen Die Vergütung der Mitarbeiter sollte marktgerecht gestaltet werden, um qualifizierte Fachkräfte langfristig zu binden. Neben dem Grundgehalt sind zusätzliche Sozialleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Fortbildungszuschüsse oder flexible Arbeitszeitmodelle attraktive Anreize, um eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu gewährleisten.
- Fortbildungen und Schulungen Regelmäßige Weiterbildungen sind essenziell, um fachlich auf dem neuesten Stand zu bleiben und die Qualität der Patientenversorgung sicherzustellen. Dies gilt sowohl für die ärztliche Tätigkeit als auch für nicht-medizinisches Personal. Investitionen in Fortbildungen steigern nicht nur die Fachkompetenz, sondern erhöhen auch die Attraktivität der Praxis als Arbeitgeber.
- Arbeitsverträge und rechtliche Anforderungen Die vertraglichen Rahmenbedingungen für Mitarbeiter müssen klar definiert und rechtskonform gestaltet werden. Dies betrifft unter anderem Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Kündigungsfristen und Datenschutzvorgaben. Zudem sollten Regelungen zu Notdiensten, Überstunden und möglichen Bonuszahlungen transparent und fair festgelegt werden.
Lassen Sie sich beraten!
Der Businessplan ist Ihre Grundlage für eine erfolgreiche Praxisgründung. Nutzen Sie ihn als Leitfaden, um Ihre Ziele zu realisieren. Denken Sie langfristig, planen Sie sorgfältig und lassen Sie sich von uns als Experten für Steuerfragen von Ärzten und Zahnärzten beraten, um finanzielle und rechtliche Risiken zu minimieren.
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